Lass Dir Zeit! Nimm Dir Auszeiten! Geb Acht darauf, dass Du nicht von der Arbeit aufgefressen wirst! Zum Ende der Sommerferien, zum Beginn der Arbeit nach den großen Ferien, zum Start in ein neues Schuljahr sind das vielleicht etwas merkwürdig anmutende Worte. Nimm Dir Auszeiten! Geb Acht darauf, dass Du nicht von der Arbeit aufgefressen wirst! Eigentlich, so ist wohl eher unser Empfinden, müsste da jetzt stehen: Nun aber los! Die Faulenzerei der Ferien ist vorbei! Die Arbeit, die Schularbeit wartet. Das scheint doch eher jetzt dran zu sein. Arbeit und Fleiß statt Ferien und Müßiggang. Zur Begründung dieser Worte ein Ausflug in die Kirchengeschichte, um das Jahr 1150 zu Bernhard von Clairvaux. Dieser wurde vom damaligen Papst gefragt, wie er denn sein schweres Papstamt bewältigen könne. Der Mönch Bernhard antwortet in seiner Schrift mit dem Titel Was du als Papst alles bedenken solltest. Dort lesen wir: Bei allem Trubel der Geschäfte und bei aller Last der Verantwortung vergiss dich nicht selbst. Verlier dich selbst nicht aus den Augen.
Ich bin nach meiner Erkrankung im vergangenen Jahr dabei, den Wert und den Tiefgang dieser Worte zu erschließen und – mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg – sie zu beherzigen. Ich wünsche Ihnen jetzt zum Neustart nach den Sommerferien, dass Sie diese Worte nicht aus dem Auge verlieren.
Ihr Pfr. Konny Keutmann