Kennen Sie das auch? Beim Blick über die gelb strahlenden Rapsfelder und den blauen Himmel geht mir in jedem Frühjahr neu das Herz auf. Dieser Anblick gibt mir die Zuversicht, dass der Frühling anbricht und sich das Leben durchsetzt. Der Blick auf die blühende Natur macht Mut, dem Leben zu trauen und nach vorne zu schauen. Und Mut brauchen alle Menschen für ihr Leben – Mut ist die Antriebsfeder, um auch schwierige Zeiten gut zu meistern.
Das Jahresmotto in der Pfarrei Heilig Geist heißt in diesem Jahr „Gottes Geist macht Mut!“ Der Satz spricht eine Hoffnung und eine Bitte gleichzeitig aus. Die Hoffnung heißt: Wir müssen den Mut nicht aus uns selbst heraus hervorbringen, denn der Geist Gottes, der Heilige Geist, schenkt uns immer wieder neuen Mut. Die Bitte heißt: Guter Gott, mache uns immer wieder Mut und gib uns deinen Geist in den vielen kleinen und großen Entscheidungen des Alltags. Es tut gut, wenn wir uns bewusst werden, dass wir nicht alles aus eigener Kraft schaffen müssen, sondern uns Mut gemacht wird.
„Gottes Geist macht Mut“. Dieses Mottoralteam nicht ohne Grund gerade in diesem Jahr gewählt. Nicht erst durch den Gesprächs-/Veränderungsprozess im Bistum Aachen wurde deutlich, dass kirchliches Leben vor großen Veränderungen steht. Und Veränderungen brauchen immer Mut, wenn sie auf den Weg gebracht werden sollen. Die Analysen zeigen: Die Zeit der sog. „Volkskirche“ ist vorbei – es gibt immer weniger Kirchgänger, immer weniger haupt- und ehrenamtliche Aktive, immer weniger finanzielle Ressourcen.
Was heißt das für die Territorialgemeinden? Was heißt das für neue Initiativen, neue kirchliche Orte? Wie werden die Personal- und Finanzressourcen verteilt? Wie kann die Frohe Botschaft neu verkündet werden? Wie kann christliches Leben für die Menschen weiterhin oder neu „ein Segen sein“?
Spannende Fragen tun sich auf, die uns alle herausfordern – Gottes Geist macht Mut, dass wir gemeinsam nach Antworten suchen.
Pastoralreferentin Barbara Biel
PS: In diesem Jahr wird es u.a. wegen der Pfingstferien kein Patronatsfest geben – über eine neue Form der Begegnung wird im nächsten Pfarrbrief informiert.