Der November ist schon durch seine kirchlichen und staatlichen Totengedenktage der Monat der Erinnerung. Diese Erinnerung ist wichtig, weil wir nur sinnvoll Zukunft schaffen können, wenn wir die Vergangenheit – unsere persönliche und die gesellschaftliche – nicht vergessen. Die Bewältigung des gewesenen Positiven sowie Negativen gibt uns Kraft auf dem Weg zum Neuen.
In diesem Jahr sticht ein Erinnerungstag besonders hervor: Vor nunmehr 80 Jahren, am 8./9. November 1938, wurde mit der von den NS-Machthabern initiierten Reichspogromnacht die geplante Ausrottung der deutschen und mitteleuropäischen Juden begonnen.
Wegen dieses „runden“ Gedenktages hat der Jülicher Bürgermeister Axel Fuchs die Initiative ergriffen, um das alljährliche Gedenken an der Jülicher Synagoge auf ein breiteres gesellschaftliches Fundament zu stellen. Als demokratisch gewähltes Ober-haupt der Stadt Jülich will er deutlich machen, dass ein heute anderes Deutschland offiziell die damals staatlich gelenkten Schandtaten auf das Schärfste verurteilt.
Mit in der Vorbereitung sind neben Rat und Verwaltung der Stadt auch die christlichen Kirchen Jülichs, der Geschichts- und der Museumsverein, die Gesellschaft gegen das Vergessen und für die Toleranz sowie – was wegen der Nachhaltigkeit besonders wichtig ist – die weiterführenden Schulen, die in besonderen Projekten Einzelthemen der Shoah aufarbeiten.
Neben diesem speziellen Gedenken der Reichspogromnacht, das am 8. November stattfindet, gibt es in diesem Monat eine Reihe weiterer Veranstaltungen an verschiedenen Orten, die alle unter dem Begriff „Erinnerung“ zu fassen sind.
Zu allen Veranstaltungen, die das Interesse und die Beteiligung vieler Menschen am
Gedenken und Erinnern in Jülich wecken wollen, laden die Verantwortlichen ganz herzlich ein!
Pfr. i.R. Dr. Peter Jöcken