Jülich, Lich-Steinstrass, Andreas und Matthias
Zur Pfarrei Heilig Geist Jülich gehört der seit 1980 wegen des »Tagebau-Hambach« umgesiedelte Ort Lich-Steinstrass, Andreas und Matthias
Patronat: Andreas und Matthias sind zwei der zwölf Apostel, wobei Matthias erst nach der Auferstehung Christi an die Stelle des Judas in das Apostelkollegium gewählt wurde (Ap. 1.23-26). Andreas war der Bruder des Petrus. Er gehörte zu den Jüngern Johannes des Täufers, der ihn zu Jesus schickte. Andreas starb als Märtyrer in Griechenland. Er wurde am so genannten Andreas-Kreuz zu Tode gebracht. – Festtag 30.11.
Über Matthias ist nichts bekannt. Seine Reliquien sollen durch die Kaiserin Helena (250–330) nach Trier gekommen sein. Seit 1127 werden sie in der dortigen Benediktiner-Abtei verehrt und durch Wallfahrer – so auch jährlich aus Lich-Steinstraß – aufgesucht. – Festtag 24.02.
Aus der Geschichte des Ortes und der Kirche: Steinstraß entstand an der gepflasterten Römerstraße zwischen Köln und Jülich. Es war wohl schon um 1550 mit Lich zusammengewachsen, das damals eine dem hl. Kunibert (600–664), Bischof von Köln, geweihte Kapelle besaß. Pfarre wurde Lich-Steinstraß erst 1804. Damals erhielt die Kirche den Apostel Andreas als Patron. Sie wurde 1986 abgerissen. 1986–1988 wurde in Neu-Lich-Steinstraß nach Plänen des Mönchengladbacher Architekten Döhmen aus Beton und Backstein die heutige Kirche errichtet.
Ausstattung: Fenster als freie Kompositionen von Hubert Spierling aus dem Jahr 1988 8Hubert Spierling, Malerei+Glasmalerei, Paderborn 2010, darin auf S. 299 zu den Fenstern in Lich-Steinstraß »Lichtinspirationen« von Myriam Wierchwski).
Aus der Kirche am alten Standort stammen einige Ornamentfenster mit einigen kleinen Figuren im Durchgang von Paul Franz Bonnekamp aus der Zeit um 1955; in der selben Zeit entstand auch ein Fenster von Johannes Beeck im Seitenschiff mit der Darstellung der beiden Kirchenpatrone.
Orgel: 21 Register, 1992, Fa. Georges Heintz, Schittach/Schwarzwald.
Vor der Kirche eine Matthias-Kapelle aus dem 17. Jh. Sie ist Eigentum der Matthias-Bruderschaft und wurde am alten Standort abgetragen und am neuen wiederaufgebaut (Architekten K. und M. Tönesmann, Jülich). In ihr ein Altar mit Matthias-Figur aus dem 18. Jh.