Jülich, St. Rochus
Patronat: Rochus (1295–1327) wurde in Montpellier geboren. Mit zwanzig Jahren verschenkte er sein Vermögen, wurde
Franziskaner und ging nach Rom. Unterwegs pflegte er Pestkranke und heilte der Legende nach viele von ihnen, indem er sie mit dem Kreuz bezeichnete. Als er selbst erkrankte, soll ihn ein Engel gepflegt und ein Hund ihm Brot gebracht haben, bis er wieder gesund war. Er ist deshalb der Patron der Pestkranken und der Haustiere. Dargestellt wird er mit Pestbeule am Knie und mit einem Hund. – Festtag 16.08. In Jülich gab es an diesem Tag früher eine Prozession, die in Verbindung mit dem Patronatsfest der Propsteipfarrkirche am 15.08. ins so genannte »Heckfeld« zog, wo heute die Kirche St. Rochus steht.
Aus der Geschichte des Ortes und der Kirche: Als nach 1916 im Süden Jülichs das Reichsbahnausbesserungswerk (heute Mechatronik-Zentrum) gebaut worden war und dort rund 3.000 Menschen Arbeit fanden, wurde für sie das Heckfeld erschlossen und bebaut. Ebenso wurde eine Kirche geplant, mit deren Bau nach Plänen von Gottfried Böhm, einem der bekanntesten Kirchenbauer seiner Zeit, man aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg 1961 beginnen konnte. Das hohe, breite Hauptschiff der Kirche wird von zwei niedrigen Seitenschiffen begleitet. Hinter dem Altar befindet sich in einem gesonderten Raum die Taufkapelle. Der Turm steht neben der Kirche. Die 1963 geschaffene Vikarie St. Rochus wurde 1969 Pfarre. <Im Katalogbuch zu einer Ausstellung von 2006 hg. von Wolfg. Voigt, Gottfried Böhm, aus der Sammlung des DAM, Deutsches Architektur Museum Frankfurt/M., S.110, 111 und 239 wird die Jülicher Rochuskirche kurz dargestellt.>
Orgel mit 22 Registern aus dem Jahre 1977.
Ausstattung: Sehr schöner Terrakotta-Fußboden aus weichen Fließen. Großes Altarbild (Mosaik) von Peter Hodiamont (1925–2004) aus Eupen mit Geschichten aus dem Leben des hl. Rochus; Fenster von Hubert Spierling aus Krefeld (geb.1925).