Vor 75 Jahren entstand das Aachener Friedenskreuz. Ein Kreuz, das mit vielen Geschichten, Gesichtern und nun auch ungewollter Aktualität verbunden ist, wird zurzeit durch das Bistum Aachen getragen. Im Jahr 1947 war es das Ziel Krefelder Kriegsheimkehrer, ein Zeichen der Buße und des Willens zur Versöhnung zu setzen. Gefertigt vom Krefelder Schreinermeister Franz Eicks, finanziert durch eine Sammlung, wurde das 150 kg schwere Kreuz mit einer Abbildung des dornengekrönten Jesus vom Aachener Künstler Anton Wendling ergänzt.
Mit diesem Friedenskreuz, welches den Rest des Jahres im Aachener Dom im Kreuzgang platziert ist, ziehen Männer, Frauen, Gruppen und Verbände durch das gesamte Bistum Aachen. Bis in die 1960er Jahre hinein überbrachten tausende Menschen in Wallfahrten im In- und Ausland eine kraftvolle Botschaft für den Frieden und Verständigung. Das Kreuz war stets Ausgangs- und Mittelpunkt für zahllose Gebete, Gottesdienste und Versammlungen und wird zunehmend zu einem Symbol für Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung.
Mit der Wallfahrt und Aktionswochen in Krefeld, Mönchengladbach, Jülich und Aachen sollen das Kreuz und seine Botschaft neu in den Blick gerückt werden. Das Kreuz begann seine Reise am 9. April in Krefeld und wird am 15. Mai in der Propsteikirche St. Mariä Himmelfahrt in Jülich ankommen. Es wird eine Woche in der Klosterkirche von Haus Overbach Rast nehmen. In dieser Zeit finden Veranstaltungen und Aktionen rund um das Friedenskreuz statt, bis es Jülich am 20. Mai verlässt und von Freiwilligen zur nächsten Station nach Aachen getragen wird.
Begleitet wird die Jubiläumswallfahrt von der Aktion „Gib dem Frieden dein Gesicht“. Auf der Seite www.gib-dem-frieden-dein-gesicht.de sowie auf Facebook oder Instagram wird die Frage gestellt: Wo ist der Friede in Gefahr? Was kannst Du für ihn tun? Eine Chance, um ein paar Sätze zum Frieden gemeinsam mit einem Porträtfoto zu teilen.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind aufgerufen, sich öffentlich zu Frieden und Versöhnung zu bekennen und ein Zeichen der Hoffnung in die Zukunft zu setzen.
Gemeindereferentin Esther Fothen