Rund 20 Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Jülich und Umgebung engagieren sich derzeit mit viel Energie in der Jülicher Jugendkirche und versuchen, ihr Angebot auch für andere Jugendliche attraktiv zu gestalten. Zur Weiterentwicklung dieses Angebotes hat die Pfarrei Heilig Geist im vergangenen Winter eine Befragung unter Schüler/innen des Nordkreises Düren durchgeführt. Die Ergebnisse sollen Aufschlüsse über Interessen und Freizeitverhalten der Jugendlichen liefern, um die pastorale Planung der Jugendkirche noch besser auf den Bedarf dieser Zielgruppe abstimmen zu können.
Neun weiterführende und zwei berufsbildende Schulen beteiligten sich an der Umfrage, insgesamt 1.248 Schüler/innen im Alter von 13 bis 19 Jahren füllten den Fragebogen aus.
Die wesentlichsten Erkenntnislinien:
1) Interessen: Auf die Frage, wofür sie Bereitschaft aufbringen, (ggf. weite) Wege zurückzulegen, antwortet die große Mehrheit der Jugendlichen: um Freunde zu treffen (77%). Veranstaltungen zum Thema: Glaube und Leben (6%) und gemeinnützige Aktivitäten (19%) wurden dabei seltener genannt. Je älter die Teilnehmer/innen, desto mehr wächst die Bereitschaft zu sozialem Engagement.
2) Bereitschaft zur Teilnahme: Die Umfrageergebnisse haben gezeigt, dass die Jugendkirche der großen Mehrheit der befragten Jugendlichen bislang weitestgehend unbekannt war. 11% der Befragten bekundeten Interesse zur Teilnahme an jugendkirchlichen Veranstaltungen. (Dieser Wert liegt noch über dem Gottesdienstteilnehmer-Quotienten in der GdG Jülich von derzeit ca. 7%.) Die am häufigsten genannten Gründe gegen eine Teilnahme an Veranstaltungen der Jugendkirche sind mangelndes Interesse an Kirche bzw. Religion (30%) und mangelnde Zeit (16%).
Bei den Gruppen der Mädchen und der Gymnasiast/innen besteht allerdings größeres Interesse an der Jugendkirche als bei den Jungen und den Haupt- und Realschüler/innen.
3) Aufgabe der Kirche: Nach der Hauptaufgabe von (Jugend-)Kirche gefragt, hebt mehr als die Hälfte der Befragten den sozial-carita-tiven Auftrag der Kirche hervor (Menschen in Not helfen 27%, „Für die Menschen da sein /ein offenes Ohr haben“ 24%). Die geringste Bedeutung wird hingegen der Beantwortung von Sinnfragen beigemessen (8%).
4) Mehrwert der Kirche: Jede/r dritte Jugendliche (unter den Haupt- und Realschüler/innen nahezu jede/r zweite) kann kein Allein-stellungsmerkmal der Kirche ausmachen, d.h. findet also keinen Aspekt im Leben der Kirche, der nicht ebenso auch an anderen Orten gefunden bzw. erlebt werden kann. Die übrigen Befragten nennen als Alleinstellungsmerkmale überwiegend: Erfahrungen mit Gott (31%) und: die Beschäftigung mit dem Glauben / mit Lebensfragen (29%). Nur 7% geben an, sich in der Kirche mit ihren Fähigkeiten einbringen zu können.
5) Erfahrungen mit Kirche: Als positive Erfahrungen, die sie bislang mit Kirche gemacht haben, benennen ca. 40% der Schüler/innen: schöne Feierlichkeiten, wobei die Feier der Erstkommunion besonders hervorgehoben wird. Allerdings weichen auch hier die Antworten der männlichen Befragten sowie der Haupt-, Real- und Sekundarschüler/innen ab: 45% von ihnen geben an, noch nie positive Erfahrungen mit der Kirche gemacht zu haben. Die: Erfahrung, akzeptiert zu sein haben lediglich 9% innerhalb der Kirche gemacht.
Die Ergebnisse der Umfrage werden mit dem Jugendkirchenteam und den pastoralen Mitarbeiter/innen diskutiert und in die Planungen einfließen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei der Frage gelten, wie Angebote stärker (nach Alter, Geschlecht, Bildungshintergrund…) differenziert, der caritative Auftrag der Kirche umgesetzt und das Profil geschärft werden können.
Pastoralassistentin Mareike Jauß