Der nun beginnende Monat November wird landläufig auch der Toten-Monat genannt. Die Tage werden kürzer und dunkler, die Natur stellt Wachstum, Blüte und Reife ein, die Winterruhe beginnt und das Thema: Sterben und Tod spiegelt sich in den vielen Totengedenktagen, die wir im November begehen: Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag und Totensonntag.
In unserer Gesellschaft beschäftigt man sich nicht gerne mit dem Sterben, dem Tod und der Trauer. Es herrschen Berührungsangst und oft Sprachlosigkeit angesichts dieser menschlichen Grenzerfahrungen und nicht selten werden damit verbundene Fragen und Wünsche tabuisiert. Trotz allem aber suchen die Menschen nach Sinn und Deutung angesichts des Todes. Die Fragen um Sterben und Tod führen ins Zentrum des christlichen Glaubens: Zur Hoffnung auf Vollendung, zur Hoffnung auf Auferstehung in ein neues ewiges Leben bei Gott. So heißt es im Johannesevangelium:
Euer Herz lasse sich nicht verwirren.
Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen …
Und ich werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. (Joh 14, 1-3)
Als Christen haben wir den Auftrag, Antworten aus unserem Glauben zu geben auf die existenziellen Fragen um Sterben und Tod und darüber hinaus mit Werken der Barmherzigkeit Gottes Nähe in dieser Welt spürbar zu machen. Zu den Werken der Barmherzigkeit zählen u.a.: die Stärkung der Sterbenden, die Bestattung der Verstorbenen und die Begleitung von Trauernden.
Davon wird in unserer Pfarrei Hl. Geist Jülich schon vieles praktiziert:
- Das Sakrament der Krankensalbung wird von unseren Priestern gespendet. Hier und da spricht man dabei immer noch von der sogenannten: letzten Ölung als Art Vorbereitung zum Tod. Doch das Sakrament der Krankensalbung ist mehr: Es ist eine Stärkung des Kranken oder Sterbenden zum Leben. Es ist ein Sakrament des Heils, ein Zeichen dafür, dass Gott unser körperliches und seelisches Heil möchte.
- Die Bestattung der Verstorbenen erfolgt auch im Bistum Aachen und in der Pfarrei Hl. Geist Jülich nicht mehr nur durch Priester und Diakone. Unser Altbischof Dr. Heinrich Mussinghoff hat dazu im Juli 2010 folgende Regelung ausgesprochen:
Aufgrund der Würde des gemeinsamen Priestertums aller Getauften und aus der daraus resultierenden Verantwortung für die christliche Gemeinde …. können auch pastorale Laien-Dienste und ehrenamtliche Gemeindemitglieder die Aufgabe der Leitung eines Beerdigungsdienstes übernehmen.
- In unserer GdG sind einige Frauen und Männer zu diesem wichtigen diakonischen Dienst vom Bischof beauftragt worden und versehen den Begräbnisdienst seither aus tiefer Glaubensüberzeugung und mit großem Engagement.
- Die Begleitung von Trauernden ist ein Werk der Barmherzigkeit, das sicher in vielen Familien und Gemeinschaften in unserer Pfarrei ganz selbstverständlich gelebt wird. Aber der Umgang mit Trauernden ist auch darüber hinaus eine Aufgabe der christlichen Kirchen.
- So bietet die Lebens– und Trauerhilfe e.V. im Raum Jülich für trauernde Menschen an jedem 1. und 3. Dienstag im Monat im Sales-Gemeindeheim, Artilleriestr. 27 in Jülich, eine Trauer-Hilfe-Gruppe an. Trauernde bekommen hier emotionale Unterstützung, Verständnis, Ermutigung, Klärung, Austausch und die Möglichkeit, eine Zeit lang ihren Trauerprozess gemeinsam zu erleben und zu gestalten.
Die Arbeit in der Trauerpastorbenen und die Begleitung von Trauernden kümmern, auf einem guten Weg. Diese Werke der Barmherzigkeit sind auch mir ein Herzensanliegen, die ich gerne in meiner Arbeit unterstützen und begleiten möchte.
Gemeindereferentin Claudia Tüttenberg