Nicht nur der Monat November steht für diese beiden Begriffe – aber dieser Monat doch ganz besonders, wo in unseren nördlichen Breiten auch die Natur den Übergang vom satten, farbenfrohen Herbst in den kalten, entlaubten Winter vollzieht. Es geht um das Sterben der Natur und des Menschen, um des Menschen Hinfälligkeit und seine große Schuld. Um das, was Menschen mühevoll in langer Arbeit aufgebaut und andere gleichsam im Handumdrehen zerstört haben.
Viele denkwürdige Erinnerungstage haben wir in diesem Jahr:
- Den Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939, also vor 80 Jahren.
- Das Gedenken der Reichspogromnacht am 9. November 1939 – es wird bei uns begangen am 7. November 2019 an der ehemaligen Synagoge, am Mahnmal Propst-Bechte-Platz und im Bonhoeffer-Haus (Beginn um 18.30 Uhr).
- Die Zerstörung der Stadt Jülich am 16. November 1944, also vor 75 Jahren, mit Gedenkfeier auf dem Schlossplatz am 16. November 2019 um 15.25 Uhr. Dazu gehört auch die Aufführung des „Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms am selben Tag um 18 Uhr in der Propsteikirche.
- Das Gedenken der Kriegsgefallenen und Kriegstoten zum Volkstrauertag am 16. und 17. November 2019 an mehreren Stellen im Jülicher Land.
Das Ganze ist eingebettet in das allgemeine Gedenken an unsere Toten, wie wir es durch Gottesdienste und Grabbesuche an Allerheiligen (1.11.), Allerseelen (2.11.) und am Totensonntag (24.11.) tun. All diese Gedenktage wollen uns daran erinnern, dass der Tod wesentlich zum Leben hinzugehört. Aber wehe denen, durch die der Tod oder grenzenloses Leid schuldloser Menschen des eigenen oder eines anderen Volkes verursacht wird! So möchte ich schließen mit dem Wort, das auf der Gedächtnis-Stele von Prof. Ludwig Schaffrath in Kirchberg auf dem ehemaligen Kirchhof steht:
Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zur Erinnerung,den Lebenden als Mahnung für den Frieden.
Herzliche Einladung an alle, die den Frieden bewahren wollen, zum Gedenken und Erinnern bei den hier angebotenen Gelegenheiten!
Pastor i.R. Dr. Peter Jöcken
Überblick über die Gedenkveranstaltungen in Jülich im Monat November
- Donnerstag, den 07. November
18.30 Uhr Andacht an der Gedenktafel „An der Synagoge“
19.00 Uhr Zug mit brennenden Kerzen zum Mahnmal auf dem Propst-Bechte-Platz
19.15 Uhr Veranstaltung am Mahnmal
19.30 Uhr Abschließendes Treffen mit Imbiss und Programm im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Düsseldorfer Straße - Sonntag, den 10. November
11.00 Uhr Führung über den jüdischen Friedhof mit Heinz Spelthahn - Samstag, den 16. November
15.25 Uhr Gedenkveranstaltung zur Zerstörung Jülichs vor 75 Jahren auf dem Schlossplatz
16.00 Uhr Trauerfeier zum Volkstrauertag auf dem Jülicher Ehrenfriedhof
18.00 Uhr Aufführung des „Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms in der Propsteikirche - Sonntag, den 17. November
11.15 Uhr Schweigemarsch zum Soldatenfriedhof Kirchberg ab St. Martinus