Liebe Pfarrangehörige! Liebe Interessierte!
Lange habe ich überlegt, wie ich es sagen soll. Ich möchte es nun sachlich kurz tun und ein paar persönliche Anmerkungen bzw. Erklärungen ergänzen, die ich all denen zu schulden meine, die mit mir zusammengearbeitet haben.
Ende September 2022 werde ich mich aus der aktiven Rolle als Leitender Pfarrer in Jülich für mindestens ein Jahr verabschieden. Ob ich Ende 2023 wieder in den priesterlichen Dienst in der GdG und Pfarrei Heilig Geist Jülich einsteige oder an anderer Stelle eingesetzt werde, ist noch offen.
Hintergrund für diese Veränderung ist meine persönliche Überforderung. Als ich meine Stelle im Januar 2013 antrat, war mir bewusst, dass man viel an Zeit investieren muss, um die neu fusionierte Pfarrei zu ordnen. Ich dachte, irgendwann nimmt der Bedarf an Leitungsaufgaben auch wieder ab, so dass ich mich mehr meinen priesterlichen Aufgaben widmen kann und meine persönliche Lebensgestaltung nicht immer zu kurz kommt.
Aber es kam anders: Die vielfältigen Baustellen wurden mehr, die Leitungsaufgaben nahmen in der Menge und auch in der Anforderung zu. Als dann noch Corona 2020 unser Leben auf den Kopf stellte, meldete sich meine Gesundheit, dass ich die Warntöne nicht mehr überhören konnte. Nach einer mehrwöchigen klinischen Therapie wegen Dauer-Erschöpfung Anfang 2021 wollte ich eigentlich meine Rolle so ändern, dass Leitungsaufgaben besser aufgeteilt sind. Es gelang mir jedoch nicht. So habe ich die Personalabteilung des Bistums um einen Rollenwechsel gebeten.
Die Zeit ab Oktober 2022 möchte ich „Wüsten-Jahr“ nennen: Für unsere Heilige Schrift ist die Wüste der Rückzugsort und der Ort der Gottesbegegnung, also eine Welt, die einen zur Besinnung auf das Wesentliche und wirklich Wichtige bringt.
Das Bistum hat angeboten, in unserer GdG Heilig Geist den Aufbau eines Leitungsteams in 2023 zu unterstützen, so dass in Zukunft Leitungsaufgaben auf mehr Personen verteilt sind. Weitere Klärungen dazu stehen noch aus.
Voraussichtlich werde ich erst einmal meine Pfarrer-Aufgaben für das IV. Quartal dieses Jahres so weit wie möglich delegieren. Dazu werden Sie dann im September-Pfarrbrief nähere Informationen erhalten.
Schon jetzt möchte ich allen danken für die bisherige Zusammenarbeit. Jülich ist mir ganz viel Heimat geworden, auch über den Dienst hinaus.
Angesichts der vielen Veränderungen und Unsicherheiten braucht es viel an Überzeugung und Gottvertrauen, sich für unsere (katholische) Heimat einzusetzen und diese mitzugestalten. Bei allen Veränderungen verlieren wir hoffentlich nicht das Wichtige und das Heilige aus dem Blick!
Beten wir füreinander und miteinander!
Himmlischen Gruß + Dank!
Ihr Josef Wolff
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Dankmesse
Anlässlich seines „Rückzuges in die Wüste“ möchte Pfarrer Josef Wolff mit allen, die die letzten Jahre in der Pfarrei Heilig Geist Jülich mit ihm gelebt und gearbeitet haben, eine Dankmesse feiern. Der Termin dafür ist seine letzte Messfeier in unserer Pfarrei vor seiner Auszeit am Sonntag, den 25. September 2022, um 10.45 Uhr in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt Jülich.
Bei einem vorgezogenen Erntedankfest können alle „Danke“ sagen – für den gelungenen Start der großen Pfarrei Heilig Geist, für das Engagement der vielen Ehren- und Hauptamtlichen, für Gottes schöne Welt mit Wüsten und Oasen und für alles Gute, das jedem und jeder Einzelnen, aber auch uns als Gemeinschaft in den Jahren seit 2013 geschenkt worden ist.
Im Anschluss an die Dankmesse lädt die Pfarrei zu einem kurzen Empfang ein, bei dem es möglich sein wird, Pfarrer Josef Wolff persönlich alles Gute für das kommende Jahr zu wünschen.
Genaueres dazu lesen Sie bitte im Pfarrbrief September.
Pfarrei Heilig Geist Jülich