Grußwort des Bürgermeisters H. Stommeln zur Eröffnung des Jülicher Pilgerweges
Sehr geehrter Herr Pfarrer Dr. Jöcken, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,
der Satz „Ich bin dann mal weg!“ ist seit dem gleichlautenden Buch von Hape Kerkeling zu einer Art Synonym für das Pilgern geworden. Pilgern ist „in“, bekannte Persönlichkeiten machen es vor und lassen uns an ihren Erlebnissen teilhaben. Sicher kann man über die Sinnhaftigkeit solcher Berichte streiten. Mancher fragt sich ob es sich tatsächlich um ein Pilgern im christlichen Sinne handelt.
Wallfahrten zu Pilgerstätten gab es in allen Zeiten und überall auf dieser Welt. Auch in unserer Region, in unseren Kirchengemeinden gibt es Pilgergruppen die sich zu Fuß, mit dem Rad oder dem Schiff immer wieder auf den Weg machen. Oft zu regelmäßigen Terminen und mit einer sich kaum verändernden Gruppe. Sich einer solchen Gruppe anzuschließen fällt manchen Menschen schwer. Sie begeben sich lieber allein auf den Pilgerweg. Allen gemeinsam ist die Unruhe und die Suche. Der von Ihnen ausgewählte Text „Unruhig ist unser Herz…“ drückt dies sehr treffend aus.
Nicht jeder hat die Möglichkeit sechs Wochen auf dem Jakobsweg durch Spanien zu wandern. Einige Stunden für einen Teilabschnitt auf dem Jülicher Pilgerweg sind sicher leichter zu finden im oft hektischen Alltag. Ich hoffe, dass die mit vielen Informationen versehene Pilgerkarte zahlreichen Menschen Anreiz bietet, sich auf den Jülicher Pilgerweg zu begeben. Für einige zunächst vielleicht eher unter dem Aspekt einer netten Fahrradtour. Doch ganz gleich, welcher Grund im Vordergrund steht und ob sie den Weg allein oder in einer Gruppe beginnen, der Weg führt sie in die Gemeinschaft derer, die ebenso auf dem Weg sind oder waren.
Gerade für die noch recht junge Gemeinschaft der Gemeinden Heilig Geist bietet der Jülicher Pilgerweg eine Möglichkeit die Besonderheiten der Kirchen und Kapellen in den verschiedenen Ortsteilen und die Wege zueinander zu entdecken. Er ist damit ein schönes Symbol für das Zusammenwachsen der Gemeinschaft der Gemeinden wobei die Besonderheiten vor Ort Berücksichtigung und Anerkennung finden.
Die Kirchen und die Wege waren schon da, sie in der Form eines Jülicher Pilgerweges zu präsentieren bedeutet sehr viel Arbeit. Diese Arbeit haben Frau Anke Keppel, Frau Cordula Schmitz, Herr Dr. Peter Nieveler und Herr Freudenberg in den vergangenen Monaten ehrenamtlich geleistet. Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Engagement.
Ich hoffe, dass zahlreiche Menschen sich auf den Weg machen, auf den Jülicher Pilgerweg zu unseren Kirchen, zu sich, zueinander, zu Gott. Nehmen Sie sich die Zeit und sagen Sie ab und zu einmal „Ich bin dann mal weg.“